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FÜNF FRAGEN AN KERSTIN WENG

Sie leitet die deutsche Ausgabe der Prestige-trächtigsten Modemagazine der Welt: die Vogue. Als Head of Editorial Content sorgt Kerstin Weng seit einem Jahr für frischen Wind: politischer, diverser und zeitgeistiger sind die gedruckte und digitale Ausgabe des Heftes geworden. Und sie hat noch weitere große Pläne, wie sie im Interview mit Studio2Retail verrät.

Was macht die Berliner Fashion Week für dich so besonders?

Der Standort Berlin ist wahnsinnig spannend, weil es die einzige deutsche Metropole ist, die auch international einen Reiz ausübt. Alle Leute finden Berlin cool, da tut sich etwas, sie ist in Bewegung und damit auch genau die Stadt, wo die Fashion Week hingehört.

Wie wichtig sind für die Vogue Berliner Labels und deutsche Designer*innen?

Für die deutsche Vogue sind deutsche Marken und deutsche Designer:innen essenziell. Das sieht man auch daran, dass die ehemalige Vogue-Chefredakteurin Christian Arp den Berliner Salon mitinitiiert hat. Wir möchten im Heft und digital deutsches Design explizit fördern: Während der Berlin Fashion Week werden wir ein digitales Special zur deutschen Mode im Allgemeinen veröffentlichen und mit der September-Ausgabe haben wir eine mehrseitige und regelmäßige Serie zu deutschem Design gestartet. Und natürlich arbeiten wir mit dem Fashion Council Germany zusammen, um deutschen Brands mehr Sichtbarkeit zu verleihen und Nachwuchs Designer*innen zu fördern.

Welche Chance bietet die Berlin Fashion Week für Designer*innen und was muss sich noch verbessern?

Ich freue mich, wenn deutsche Marken im Ausland ihre Kollektionen zeigen, aber ich freue mich auch, wenn deutsche Marken in Berlin bleiben, um den Standort Berlin zu stärken. Denn genau da haben wir noch Luft nach oben und einiges zu tun. Mein Traum wäre, dass viele deutsche Labels international erfolgreich sein können, ohne dass sie Deutschland verlassen müssen. Dazu braucht es Sichtbarkeit und den Support verschiedenster Stellen: eine staatliche sowie mediale Unterstützung und natürlich auch von den international bekannten Content Creator*innen.

Bist du Team Concept Store oder gehst du direkt zu den Labels?

Ich treffe mich, wenn ich in Berlin bin, gerne mit den Brands selbst. Ich freue mich zum Beispiel schon sehr auf meinen Besuch bei Malaikaraiss, mein Kollege Patrick war neulich erst bei William Fan im Store. Das soll nicht heißen, dass ich dem Konzept des Concept Stores widerspreche, aber das ist einfach meine persönliche Vorliebe.

Warum ist das Konzept von Studio2Retail deiner Meinung nach so wichtig?

Man verleiht so Marken eine größere Sichtbarkeit und man kann neue Labels, die man noch gar nicht auf dem Schirm hatte, kennenlernen. Die Bandbreite der Brands und die Art der Mode und der Konzepte dahinter ist sehr vielfältig. Außerdem ist es wichtig, dass Endkonsument*innen miteinbezogen werden: Fashion Week klingt oft nach Inner Circle und nach exklusiv statt inklusiv. Aber es ist wichtig, dass man die Leute, die in der Stadt leben und sind, mitnimmt – so macht man Mode zu einem Prio-Thema. Auch für die Stadt selbst.

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